Autorenlesung in der Wilhelm-Busch-Schule

Eine ungewöhnliche Lesestunde mit dem Kinderbuchautor Armin Pongs konnten die Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Busch-Schule genießen.

Zunächst lauschten die Klassen des 1. und danach die des 2. Schuljahres muchsmäuschenstill den Geschichten des freundlichen Krokofils. Denn eine Abmachung war, die Kinder mussten so leise sein, dass sie in der Aula die Lampen summen hören konnten. Weiterhin legte sich der Autor die Regel auf, dass er laut und deutlich reden müsse und wenn er Krokodil statt Krokofil sagt, müsse er zehn Liegestütze machen. Gebannt hingen die Kinder an den Lippen des Vorlesers Pongs, der mit gekonnter Mimik, Gestik und melodischer Stimme alle in den Bann zog. Die Suche nach Krokofils Freundin Prinzessin Anna-Lucia gestaltete Armin Pongs, der Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaften studiert hat, so einfühlsam und ausdrucksstark, dass jeder vermutete, hinter der spontan geöffneten Küchentüre tauchen gleich tatsächlich die Figuren aus den Büchern auf. Im Vorfeld hatte die Musiklehrerin mit den Kindern schon einmal das Lied „Lesemillionär“ eingeübt, welches begeistert von den vielen grün gekleideten Zuhörern mitgesungen und getanzt wurde. „Wer viel liest, der wird reich an Bildern im Kopf“, davon erzählt das Lied. Auf eindrückliche Art und Weise vermittelte Pongs den Kindern die Wichtigkeit des Vorlesens und Lesens für die Entwicklung der Fantasie. Er gab den Schülerinnen und Schülern das Versprechen wiederzukommen, wenn sie versprachen, nicht mehr so viel Fernzusehen und Computerspiele zu spielen und stattdessen häufiger zu lesen. Als Motivation erhielt jede Klasse noch eine Lesemuschel und jedes Kind einen Mondstein. Aber trotzdem musste der Kinderbuchautor zum Abschluss noch sportlich werden, denn natürlich hatte er sich beim Vorlesen verlesen und absolvierte mit der Unterstützung von vielen Freiwilligen die angekündigten Liegestütze.

 

Die Klassen 3 und 4 hörten aus Pongs Buch „Der magische Kalender“ das erste Kapitel der Freunde Aron, Taya, Anne und Said, die in einem kleinen Städtchen unterhalb einer sagenumwobenen Burg leben. Als Aron – ein Bewohner aus dem Kinderheim – eines Tages ein geheimnisvolles Buch findet, beginnt für das magische Quartett eine spannende Abenteuerreise mit dem Ziel, bedrohte Tierarten zu retten. Pongs sprach mit den Kindern über die Bedeutung des Buchdeckels, den ein Pentagramm ziert. Die Kinder haben zur Vorbereitung und Erinnerung an die Lesestunde einen fünfzackigen Stern ausgeschnitten und mitgebracht, den sie an bestimmten Lesestellen hochhielten. Dieses Pentagramm symbolisiert den Kreislauf des Lebens, der ins Ungleichgewicht gerutscht ist. Das Thema der Umweltzerstörung und die damit einhergehende Ausrottung verschiedenster Tierarten ist dem Autor ein großes Anliegen. Mit der Trilogie der Buchreihe soll der Gedanke des Umweltschutzes selbstverständlich mit der Lesefreude gepaart werden. Gemeinsam sangen alle noch einmal das Lied „Lesemillionär“, denn wie enorm wichtig das Lesen für die Entwicklung des Kindergehirns ist, versucht Pongs auch musikalisch näher zu bringen. Zum Schluss erinnerte er noch einmal die Kinder daran, weniger fernzusehen und Computerspiele zu machen. „ Lesen und Schreiben ist die Eintrittskarte für ein tolles Leben“ gab er dann seinen kleinen Zuhörerinnen und Zuhörern noch zusammen mit einem kleinen Bimsstein, der auch Tintenfinger wieder sauber macht, auf den Weg.

 

Einen großen Dank an den Förderverein der Wilhelm-Busch-Schule der auch dieses Projekt mitfinanziert hat.